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Stefan Poslovski als Alfred. Das war für mich anfangs nur sehr schwer vorstellbar. Dieser große, hagere Rothaarige in der Rolle des schüchternen Assistenten Alfred.......aber nun gut, erst angucken und dann urteilen. Am heutigen Sonntag war es dann soweit – Stefan hatte seine Alfred-Premiere. Noch 45 Minuten vor Showbeginn machte er an der Stagedoor eigentlich einen sehr gelösten Eindruck und verabschiedete sich aber dann schnell in die Maske.
Um kurz nach sieben war es dann soweit – die Ouvertüre war verklungen und durch den Vorhang sah man Stefan, der sich gleich mit einem kräftigen „He, Ho, He Professor“ in der Rolle des Alfred vorstellte. Ein kurzer Alfred Part zum aufwärmen – dann kam „Nie gesehn“ und es war wirklich beeindruckend, was aus dem „großen, hageren Rothaarigen“ geworden ist. Als ob er es jeden Abend spielt, brachte er das mit Sicherheit nicht ganz einfache Duett souverän und vor allem stimmlich eindrucksvoll rüber. Und weiter im Takt – „Du bist wirklich sehr nett“ und „Draußen ist Freiheit“ bekräftigte den positiven Eindruck noch einmal und selbst in „Stärker als wir sind“ war deutlich die dominante Stimme von Stefan herauszuhören, die aber in den Duetten nie so war, dass Sarah darin unterging. Im Finale des ersten Aktes kroch Stefan dann so weit unter das geschlossene Tor zum Schloss, dass man Angst haben musste, dass er nicht wieder rauskommt. Nach 75 Minuten, als Kevin dann auf das Tor deutete, konnte man gar nicht so schnell gucken, wie Stefan draußen war und ein toller erster Akt ging zu Ende.
Im zweiten Akt spielte Stefan genau so souverän wie im ersten Akt und man konnte gespannt auf „Für Sarah“ warten. Auch wenn Stefan den Text dieses Stückes ein wenig, sagen wir mal abwandelte, war es doch eine sehr starke Leistung! Begeisterter Szenenapplaus war die Belohnung für dieses Stück. Viel zu schnell kamen wir dann wieder zum Tanz der Vampire und schon waren die Vorhänge wieder an der Reihe.
Ein sichtlich glücklicher Stefan Poslovski war da auf der Bühne zu sehen und ich muss ehrlich eingestehen – es war sehr gut, was ich da auf in der Stuttgarter Musical Hall heute zu sehen bekam. Die Blumen hatte Stefan sich redlich verdient und auch der Applaus entsprach der tollen Leistung, die er gebracht hat. Stefan spielt die Rolle mit sehr viel Bühnenpräsenz und macht auch Ansätze, sich einmal dem Professor als seinen Lehrherren zu widersetzen. Genauso schnell kommt er jedoch auch wieder auf den Boden der Tatsachen und ist leicht resigniert wieder genau der schüchterne Assistent, der die Rolle nachhaltig prägt.
Stefan – diese Show hat Lust auf mehr gemacht – Danke dafür! Wer auch einmal Lust hat – voraussichtlich am kommenden Dienstag werden wir Stefan wieder als Alfred erleben können und zudem hat dann Tobias Weis auch voraussichtlich seine Premiere als Herbert. Karten sind bestimmt noch ein paar zu haben, also nichts wie ran!
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